22. Juni 2014
Endlich habe ich alle Arbeiten abgeben und wieder Zeit ein Stück weiter zu wandern. Diesmal steht Fribourg – Bulle auf dem Plan. Das Wetteraussichten sind gut, die Badehosen eingepackt.
Um fünf aus den Federn, Frühstücken und schon sitze ich im Zug nach Fribourg. Auch beim Bahnhof Fribourg sucht man vergeblich einen Wegweiser, darum wandere ich einfach mal in die erstbeste Richtung, wo nach gut 100 Metern auch schon das erste Wanderwegzeichen auftaucht und mich aus der Stadt herausführt. Etwas später treffe ich auf die erste Abzweigung, wo natürlich keine Ortschaft davon auf meiner ausgedruckten Übersichtskarte wiederzufinden ist. Zum Glück treffe ich gleich auf zwei nette ältere Damen und packe mein bestes Französisch aus. Als Antwort kommt: «Daa müessed sie daa abe ga u uf am zwote Wegwyser isch Bulle agschrybe».
Weiter geht es hinunter zur Glâne, über eine alte Steinbrücke und wieder hinauf. Bei Grangeneuve geht es zur Sarine hinab und dem Fluss entlang. Nach einer grösseren Flussschlaufe geht es wieder hinauf nach Écuvillens. Die Route geht weiter nach Farvagny und Vuisternens-en-Ogoz.
Von Vuisternens-en-Ogoz beginnt der Aufstieg. Über eine Stunde geht es fast nur aufwärts. Zuoberst auf knapp 1200 Metern wartet als Belohnung ein Fernsehturm mit Aussichtsplattform. Von dort sehe ich den Greyerzer-, Neuenburger- und Murtensee und die Städte Fribourg und Bulle.
Nachher wandere ich hinunter zum Campingplatz La Forêt. Da mir das Wasser langsam ausgeht und kein Brunnen weit und breit ist, kaufe ich ein Flasche Mineral im Campingplatzladen für sage und schreibe 8 Franken! Die wissen wohl, wie man die Wandere abzocken kann. Nach dem Campingplatz wandere ich durch einen Wald mit unzähligen Holzskulpturen.
2.5 Stunden später komme ich erschöpft in Bulle an. Die Badehosen habe ich vergebens mitgenommen, da der Wanderweg nicht am Greyerzersee entlang geht. Bulle ist auch der erste Ort nach Fribourg, wo es wieder einen richtigen Laden hat.
Die ganze Route würde ich niemandem Empfehlen, vor allem der Anfang lohnt sich meiner Meinung nach nicht wirklich. Empfehlen würde ich den Aufstieg zum Fernsehturm, der eine weite Rundumsicht ermöglicht. Wer mit dem öffentliche Verkehr unterwegs ist, kann z.B. mit dem Bus nach Vuisternens-en-Ogoz fahren und von dort bis zum Campingplatz La Forêt wandern. Wer noch nicht Müde ist, kann dann noch einen kurzen Abstecher in den Skulputurenwald machen, der gleich nach dem Campingplatz beginnt. Beim Campingplatz hat es auch eine Busstation. Wer mit dem Auto unterwegs ist, fährt am besten zum Campingplatz und läuft in den Fernsehturm hinauf und wieder hinunter.
P.S. Der Titel ist eine leicht abgeänderte Version von Jean-Jacques Rousseaus «Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen.»