Mazedonien

17. August 2015

Nach einigen Tagen in Griechenland komme ich am Freitag, dem 17. Juli, in Skopje an. Da das Wetter extrem heiss ist, nehme ich ein Taxi zum Hostel Kalonis. Die junge nette Dame an der Rezeption empfängt mich und zeigt mir das klimatisierte Zimmer. (Später stell sich heraus, dass sie ebenfalls Politikwissenschaften im Master studiert.)

Am Abend spaziere ich ins Stadtzentrum und verpflege mich in einem Restaurant. Vor dem Essen treffe ich noch vier junge Frauen aus Zürich, wobei eine davon mit mir studiert. Eine Kollegin von ihnen heirate in Skopje.

«Skopje Walks» und die Geschichte vom Erdbeben

Am nächsten Tag mache ich mich auf zum Mutter Theresa Platz. Dort beginnt die Free City Tour «Skopje Walks». Miha, ein knapp 50-jähriger Mazedonier, zeigt mir und den anderen Touristen in vier Stunden die Stadt.

Wir besichtigen die Mutter Theresa Kapelle (Mutter Theresa ist in Skopje geboren), den ehemaligen Bahnhof (heute ein Museum), den Fluss mit den Brücken, die ca. 1000 Statuen, welche in der ganzen Stadt verteilt sind, die Moschee und die Burgruine. Miha erzählt uns auch viel über das Erdbeben von 1963 und die Folgen davon.

Im Sommer 1963 ereignete sich in Skopje ein schweres Erdbeben. 80 Prozent der Stadt wurde dem Erdboden gleich gemacht und über 1070 Menschen verloren ihr Leben. Nach dem Erdbeben half die ganze Welt Skopje wieder aufzubauen. So bauten zum Beispiel die Holländer das (Trink-)Wassersystem, die Engländer gaben ihnen Londoner Busse und die Japaner halfen ihnen die Häuser Erdbebensicher zu bauen. (Laut Miha würden sie jetzt einem Erbeben der Richterskala 9,7 standhalten! Das Erdbeben von 1963 hat einen Wert zwischen sechs und sieben.)

Drei Bäume im Fluss und die «alten» Gebäude

Beim Fluss zeigte uns Miha die drei Bäume, welche der Präsident für eine viertel Million Euro erstanden hätte. Allen Leuten von Skopje sei es ein Rätsel, weshalb die Bäume so teuer waren. Man hätte diese mit dem Schiff für 8000 Euro bekommen oder mit dem Flugzeug für 25000 Euro. Obwohl einer der Bäume schon fast tot sei (und es auch schon bei Ankunft war), sagen alle, er sei extrem schön. Sie fürchten, dass der Präsident einen neuen bestellen könnte. Das Geld hätte das Land nun wirklich für wichtigeres nötig.

Viele der Gebäude sind im alten Stil gebaut. Sie seien jedoch erst sechs Jahr alt. Der Triumphbogen sei sogar erst vier Jahr alt und es hätte noch niemand die Antwort gefunden, weshalb sie eine hätten. Mazedonien hätte in der Geschichte noch nie einen Triumph feiern können, es wurde ständig von anderen erobert.

Zur Mittagszeit werden wir auf einen Shot (resp. ein Fruchtsaft) und ein Cevapcici eingeladen. Nach dem Essen spazieren wir bei 44° Celsius in die Burgruine hinauf. Zum Abschluss besichtigen wir den orientalischen Markt. Den Nachmittag verbringe ich hitzebedingt im Hostel.

Matka See

Am Sonntag unternehme ich einen Ausflug zum Matka See. Der See liegt etwa 40 Min mit dem Bus ausserhalb von Skopje. Beim Warten auf den Bus treffe ich zwei junge Holländer, die ebenfalls zum Matka wollen. Nach Ankunft beim See fragen sie mich, ob ich auch mitkommen wolle zum Wandern. Nach einem Essen beim See machen wir uns auf den Weg.

Der Weg führt am Fluss entlang und ist zu Beginn recht gut gesichert. Später wird der Weg etwas gefährlicher, aber für mich als geübter Wanderer trotz den Sandalen kein Problem. Der Landschaft ist extrem schön. Nach etwa 90 Minuten finden wir eine Möglichkeit, zum Fluss runter zu steigen, und erfrischen uns im See (etwa 8-12° Celsius kalt). Nach einer gemütlichen Lesepause wandern wir wieder zurück.

Zurück bei der Busstation werden wir von Anwohnern darauf hingewiesen, dass der Bus wegen den vielen Autos heute ausnahmsweise nicht mehr bis nach hinten fahren dürfe und etwa zwei Kilometer weiter vorne wenden würde. Da wir den Bus verpasst hätten und der nächste erst über zwei Stunden später gefahren wäre, nehmen wir ein Taxi zurück in die Stadt für 500 Denar (ca. acht Euro).

Am nächsten Tag schlafe ich aus und nehme den Bus nach Pristina. In Pristina fährt mich ein Taxi für drei Euro zum Hostel. (Fortsetzung folgt)