Bosnien & Herzegovina

29. November 2015

Es ist Donnerstag, 30. Juli 2015. Ich laufe am Morgen zur Busstation in Dubrovnik und nehme den Bus nach Mostar. Auf dem Weg fahren wir durch Bosnien hindurch, werden aber sowohl bei der Einreise als auch bei der Ausreise nur von kroatischen Zöllnern kontrolliert. Erst bei der zweiten Einreise in Bosnien werden wir auch von bosnischen Beamten kontrolliert. Einige Stunden später erreichen wir Mostar.

In Mostar spaziere ich die drei Minuten zum Hostel David. Dort werde ich warm empfangen. Als ich nach einem Restaurant in der Nähe frage, führt einer der beiden Besitzer mich gleich zu einem Cevapcici Fastfood Restaurant. Hier gäbe es das beste Cevapcici im ganzen Land.

Nach dem Essen schaue ich mit einem anderen Hostelgast zusammen die Stadt an. Mostar ist extrem schön mit einem Fluss in der Mitte über die eine alte berühmte Brücke (Stari Most) führt. Die Brücke wurde im 16. Jahrhundert gebaut, wobei sie während dem Jugoslwanien-Krieg zerstört wurde und wieder aufgebaut wurde. Die Brücke ist etwa 20 Meter hoch. Im Sommer springen die jungen Einheimischen manchmal von der Brücke. Heute jedoch meist nur noch, wenn Touristen ihnen etwas dafür bezahlen. Als wir beim Fluss die Brücke betrachten, steigt ein junger über das Geländer und wartet, ob ihn jemand bezahlt. Da niemand dazu bereit ist, klettert er wieder zurück.

Am nächsten Tag nehme ich an der Tour des Hostels mit dem zweiten Hostelbesitzer teil. Zuerst fahren wir zum Blagaj, einer riesigen Quelle wo durchschnittlich 43’000 Liter Wasser von bester Trinkqualität pro Sekunde entspringen. Der Besitzer erklärt uns, dass der Name Balkan aus dem türkischen komme und Honig und Blut bedeute. Blut wegen den vielen Kriegen und Honig wegen der Natur und den zahlreichen Wasserquellen.

Anschliessend fahren wir zur Burg einer Prinzessin vom Herzog, von dem der Name Herzegowina abstammt. In der Burg ist es dank den dicken Wänden extrem mild und angenehm. Es ist ziemlich erstaunlich was im 15. Jahrhundert ohne Strom möglich war. Draussen war es über 40° Celsius und in der Burg waren es etwa 20° und das ganz ohne Strom und schliessbaren Fenstern.

Danach fahren wir zu den Kravica Wasserfällen. Der Ort ist einer der schönsten Orte, wo ich je war. Es hat natürliche Whirlpools, man kann von einer Klippe herunter springen, hinter die Wasserfälle stehen und im Fluss baden. Wir bleiben etwa zwei Stunden dort, bevor wir uns auf den Weg zu einer Kirche machen.

Nach der Rückkehr ins Hostel bekommen wir das Abendessen serviert, dass in der Tour dabei ist. Anschliessend verabschiede ich mich und nehme den Abendzug nach Sarajevo.

Nach meiner späten Ankunft in Sarajevo mache ich mich gleich auf den Weg zum Hostel Heart of Sarajevo.

Am nächsten Tag nehme ich an der Free City Tour teil. Der Tour-Guide zeigt uns die Stadt. Innerhalb von 400 Metern hat es eine katholische Kirche, eine orthodoxe Kirche, eine Synagoge und eine Moschee. Allgemein kommen mir die Menschen sehr rücksichtsvoll vor. Der Guide erzählt uns auch, dass die Muezzins extra die Lautsprecher leiser stellen würden als Rücksicht auf die anderen.

Wir laufen auch an vielen Kriegsdenkmälern vorbei, die meisten davon Denkmäler des Jugoslawien-Kriegs, aber auch eins vom 1. Weltkrieg (der Ort, wo der österreichische Thronfolger ermordet wurde, was zum Ausbruch des 1. Weltkriegs führte).

Ein ganz spezieller Ort liegt zwischen dem westlichen und dem östlichen Teil der Stadt. Blick man nach Westen, sieht man eine moderne westliche Stadt. Dreht man sich dann um 180°, könnte man meinen man sei im Orient. Am Anschluss an die Tour esse ich mit anderen Teilnehmern in einem Restaurant das angeblich beste Cevapcici. Es ist tatsächlich noch besser als dasjenige in Mostar.

Am Nachmittag besuche ich die Kriegsausstellung, die ziemlich eindrücklich ist.

Am nächsten Tag fahre ich mit dem Bus nach Tuzla, dem Ort an den die einheimischen Männer vor den Serben geflüchtet sind. Dort treffe ich mich mit einer ehemaligen Austauschschülerin von AFS, Jelena. Die zeigt mir das Zentrum der Stadt. Am Nachmittag bade ich in den Salzseen.

Am Montag gehe ich an ein Treffen mit zukünftigen Austauschschülern. Anschliessend warte ich auf den Bus und fahre über Nacht nach Ljubljana.