6. Oktober 2016
Das Kalenderblatt zeigt Mittwoch, 5. Oktober 2016. Früh morgens stehe ich auf und nehme den Zug nach Sedrun. Die Aussichten sind prächtig. Die Wetterprognose sagt zehn Stunden Sonnenschein und wolkenfreies Wetter voraus. Im Zug frage ich mich, wann dann endlich die Sonne auftaucht. Denn viel mehr Wolken passen da nicht hin.
Um 9 Uhr 30 erreiche ich Sedrun, ziehe die Kappe an und laufe los. Die Wetterapp hat immer noch das Gefühl das die Sonne scheint. Meine Augen sagen mir etwas anderes. Nichts desto trotz mache ich mich auf den Weg und geniesse den freien Tag.
Der Weg geht mehrheitlich nach unten. Kurz vor Disentis lerne ich einen Holländer kennen, der mit dem Velo von Holland den ganzen Rhein hochgefahren ist und jetzt dem Ziel immer näherkommt. Kurz darauf, nach knapp zwei Stunden Wanderzeit erreiche ich Disentis.
Der Weg nähert sich dem Rhein. An einer Stelle war der Weg erst notdürftig erstellt nach einem kürzlichen Hangrutsch. Etwas weiter vorne treffe ich eine Gruppe vom Zivilschutz (wo ist Viktor Giacobbo?) die von der Mittagspause zurück kommt um den Weg zu reparieren. Danach geht es hinauf nach Sumvitg.
Anschliessend führt der Weg hinunter nach Rabius.
Dort kehre ich ein und bestelle ein Bündner Gericht. Maluns, einer meiner Lieblingsspeisen haben sie leider während der Wildzeit nicht, das Pizokel auf dem Herbstteller schmeckt aber auch ganz gut.
Nach der Mittagspause wandere ich weiter nach Trun. Dort habe ich genug vom kalten bewölkten Wetter und warte auf den nächsten Zug. Dort geschieht dann auch das kleine Wunder. Die Sonne scheint mich für 30 Sekunden an. Nicht ganz zehn Stunden, aber immerhin eine halbe Minute Sonnenschein wurden mir zugestanden nach der 24 Kilometer langen Wanderung.
Tipp: Die Wanderung kann problemlos in kürzeren Etappen gemacht werden. Die Bündner Küche ist sehr schmackhaft.